Hub Ostafrika

Vernetzung von Landschaften und faires Management globaler Gemeingüter

Wir fördern das Miteinander von Menschen und Natur, indem wir zur Aufrechterhaltung vernetzter, funktionaler und gesunder Ökosysteme beitragen und in Madagaskar Synergien zwischen dem Schutz eines Biodiversitäts-Hotspots und menschlichem Wohlergehen fördern.

Karte
Standorte/Regionen:

Erweitertes Einzugsgebiet des Ewaso Ng’iro-Flusses in Zentral- und Nordkenia und Feuchtwaldgebiete im Nordosten Madagaskars

Bevölkerung:

Rund 1,1 Millionen in der Schwerpunktregion in Kenia, 55 Millionen in ganz Kenia und 29 Millionen in ganz Madagaskar

Biodiversität:

Die semiariden Tieflandebenen um den Mount Kenya bestehen vorwiegend aus Busch- und Graslandhabitaten, die eine grosse Vielfalt an Wildtieren beherbergen. Dazu gehören auch Grosssäuger wie Elefanten, Nashörner und Grosskatzen. Madagaskar ist einer der weltweit bedeutendsten Biodiversitäts-Hotspots. Hier leben unzählige endemische Arten, insbesondere in den letzten verbliebenen grossen Feuchtwäldern am Osthang der Insel.

Kenia

Die trockenen, buschigen Landschaften im Norden Kenias beherbergen eine Vielfalt an Flora und Fauna, wie man sie sonst kaum ausserhalb von Schutzgebieten findet. Gleichzeitig bewegen sich hier auch Menschen, die von der Viehzucht leben und auf der Suche nach Gras und Wasser mit ihren Herden umherziehen. Die Ausweitung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, gross angelegte Erschliessungsprojekte, Verstädterung und andere Landnutzungsänderungen erhöhen den Druck auf diese semiariden Gebiete. Sie führen zu einer zunehmenden Fragmentierung der Landschaft und schränken die Bewegungsfreiheit von Menschen, Vieh und Wildtieren ein. Über Generationen lebten Menschen und Wildtiere hier Seite an Seite, doch die intensivere Landnutzung, die Ausweitung von Schutzgebieten und die Folgen des Klimawandels in Form von häufigeren Dürrezeiten haben zu verschärften Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren geführt.

East Africa Region

Foto: Peter Messerli

Madagaskar

Der natürlichen Ressourcen Madagaskars sind von unschätzbarem Wert, doch sie sind durch die Abholzung der Wälder bedroht. Mit der Unterstützung verschiedener internationaler Akteure wurden mehrere Schutzgebiete eingerichtet, darunter der Masoala-Nationalpark im Nordosten des Landes. Vor diesem Hintergrund bieten hochgradig globalisierte Agrarrohstoffe wie Vanille oder Nelken Kleinbäuerinnen und Kleinbauern neue Chancen – und dies im Rahmen von Agroforstsystemen, die ökologisch nachhaltig und sozial wertvoll sind. Doch damit nimmt auch die soziale Ungleichheit in den Dörfern zu. Gleichzeitig wird die Ernährungssicherheit immer noch hauptsächlich durch Reisanbau in Hanglagen für den Eigenbedarf gewährleistet. Der Zugang zu Land wurde stark eingeschränkt, die Fruchtbarkeit der Böden leidet, die Zyklen des Wanderfeldbaus werden immer kürzer, und die Menschen weiten ihre Anbauflächen in die verbleibenden Waldgebiete aus.

East Africa Region

Foto: Alexander Leuenberger

Wichtigste Erfolge des Hubs

Kenia

  • Abschluss der Kartierung von Daten über kritische Naturgüter in den Countys Laikipia und Isiolo und Einbeziehung der Karten in den Raumplanungsprozess von Laikipia County
  • Fertigstellung des Managementplans (2022–2032) für das Teileinzugsgebiet Waso Mara im Rahmen eines Konsultationsprozesses und Genehmigung der Umsetzung durch die örtlichen Gemeinschaften und Regierungsbehörden
  • Schulung von acht Mama Tembos (einheimische Samburu-Frauen) im Rahmen einer Partnerschaft mit Save the Elephants, um Daten zu erheben und die Bevölkerung für die Bedeutung von sechs Mehrzweck-Migrationskorridoren in den Countys Samburu und Isiolo zu sensibilisieren
  • Veröffentlichung eines Musikalbums mit zwölf Liedern und zwei Musikvideos über Naturschutz und Frauenpower mit der Samburu-Künstlerin Titoh Star
  • Stärkung der Kenntnisse und Kompetenzen der Jugendgruppe Navilla in den Bereichen Governance, Projektplanung und Finanzmanagement zur Unterstützung ihrer Führungsrolle bei der Verwaltung der Il Motiok Community Group Ranch
  • Einrichtung des Hauptbüros des Hubs Ostafrika in Nanyuki und Einstellung des Hub-Direktors, der Leiterin Innovation & Impact sowie der Leiterin Finanzen & Betrieb

 

Madagaskar

  • Konsolidierung der bereits bestehenden Zusammenarbeit mit regionalen Interessengruppen und Entwicklung eines gemeinsamen Systemverständnisses, um das Aktivitätsprofil des Projekts «Full Circle Initiative» zu schärfen
  • Gemeinsame Entwicklung von gemeinsamen Visionen für eine nachhaltige Entwicklung durch verschiedene Interessengruppen in fünf Dörfern im Mahalevona-Tal
  • Integration von fünf Visionen auf Dorfebene zu einer einzigen Vision für das gesamte Tal unter Einbeziehung der Ansichten externer Interessengruppen
  • Unterstützung von kleinbäuerlichen Innovationen zur Erzielung landwirtschaftlicher und nicht landwirtschaftlicher Einkünfte durch regionale Fachkräfte und Finanzmittel in einem ersten Dorf sowie Überwachung der Fortschritte
  • Implementierung des Prozesses zur Förderung lokaler Innovationsideen in einem weiteren Dorf des Tals
  • Konzeptionelle Planung der Begleitforschung zum Verständnis anderer vergangener und laufender Bestrebungen zur Systemtransformation im Solutionscape
  • Fortsetzung der Bestrebungen zur Vertrauensbildung und zur Suche nach neuen und dekolonialen Wegen der Zusammenarbeit in einem Gebiet, in dem die Menschen überwiegend negative Erfahrungen mit Forschungs- und Entwicklungsinitiativen gemacht haben; dazu gehört auch die Überwindung von Gräben zwischen den Werten der Interessengruppen auf den verschiedenen beteiligten Ebenen, von westlichen oder madagassischen Forschenden über Fachleute aus der Praxis bis hin zu den Menschen vor Ort
Madagascar_2022_2

Foto: Peter Messerli

Kenya_2022_1

Foto: Samira Stalder

Benson Okita

Klimawandel verschärft Konflikte und verursacht Leid

Zum Interview

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